Туристические СМИ 2014

Лучше один раз увидеть, чем сто раз услышать

Medienreise 2014

Besser einmal sehen, als hundertmal hören

Ich habe in Russ­land ge­nau hin­gese­hen.
Gemeinsam mit Studieren­de des Studi­en­gangs Medi­enmanagement der Hamburg Media School besuch­te ich Mos­kau und Sankt Petersburg, um zwei Wo­chen lang mehr über die Medi­en vor Ort zu erfah­ren.
Der Auf­enthalt ent­wickelte sich zu ei­ner meiner der bis dato ge­haltvolls­ten und gleich­zeitig politischs­ten Aus­landsreisen.

Das schwierige Land

Russ­land steht mit ei­nem Bein in der modernen Kon­sumgesellschaft. Mit dem an­de­ren tappt es zwi­schen Agrar-, Sowjet- und Za­renvergan­genheit. Die russi­sche Föder­ati­on ist politisch und wirt­schaftlich von starker Hand und fi­nanzi­ell poten­ten Olig­ar­chen ge­ordnet und gelenkt. Der Versuch das Land und sei­ne Medi­en zu ver­stehen, ist für die meis­ten ver­gleichbar mit russi­schem Es­sen: sehr schwer ver­daulich. Wer jedoch An­strengung nicht scheut und im Jahr 2014 nach Mos­kau und Sankt Petersburg reist bemerkt schnell, dass der Bär im Os­ten zwar schon einiges auf dem Fell aber durch­aus ei­ne Menge span­nen­des zu bie­ten hat.

Medien im Umbruch

Derzeit prägen vier große Ent­wicklungs­li­ni­en ein Medi­ensys­tem, das sich nach Zei­ten zerschmettern­der Deregulierung Mitte der 1990er Jah­re über Privatisierung und Plu­ralisierung Anfang der 2000er heu­te in ei­ner weitgehend kommerzi­el­len und tech­no­logi­schen Phase zu befin­den scheint.

Unterm Rad

Der Nach­richten­presse in Russ­land geht es schlecht. Aboer­träge gibt es kaum - Rus­sen mögen kei­ne Abonnements. Ve­triebs­erlöse zu ge­ne­rie­ren ist auf­grund ei­ner en­orm gerin­gen Zahlungs­be­reitschaft für Nach­rich­ten, online wie off­line pro­blematisch.

Der beliebte Zeitgenosse

Der Fernse­her ist des Rus­sen bes­ter Freund. Die Fokus­sierung auf das elek­troni­sche Medi­um prägt sowohl Iden­ti­tät, Kultur und Gemein­wesen der 140 un­ter­schiedli­chen Bevölkerungs­gruppen in Russ­land. Weit mehr als vier Stun­den wird täglich ge­schaut.

Wer zahlt, bestimmt

In Russ­land ist die fi­nanzi­el­le Be­teiligung des Staates an Medi­en kei­ne Aus­nah­me. Mit ent­spre­chendem Einfluss: Da den Medi­en, insbesonde­re dem Fernse­hen, ei­ne große Macht zuge­spro­chen wird, ist das junge Medi­ensys­tem bei­spielsweise in ho­hem Maße in den Be­rei­chen Wer­bung, Kin­der- und Jugend­schutz, Urhe­berrecht sowie in Fra­gen des Terrorismus und Extremismus reguliert.

Digital zieht an

Die Digi­talisierung ist im Land von Öl und Gas ei­ne starke Triebkraft der Verände­rung von Medi­en und Öff­entlichkeit. In­ternatio­nale Un­ternehmen wie Yandex mit mehr als 100 Mio. Usern pro Mo­nat und diverse Startups und Blogs stehen exemplarisch für intelligente und zukunfts­weisen­de russi­sche Anbie­ter.

Ein Anfang

Die­ser Bericht aus Russ­land ist ein weite­rer Aus­schnitt aus ei­ner komple­xen und viel­seitigen Realität der russi­schen Medi­en und den Ma­chern dahin­ter. Aber vi­elleicht ist er ein Anfang, der zeigt dass es lohnt sich für Russ­land zu in­ter­es­sie­ren, um zu erfah­ren wohin der Weg des Lan­des künftig mit all sei­nen komple­xen Windun­gen und Verzweigun­gen führt. Denn ei­nes ist klar: Es ist stets bes­ser einmal zu se­hen, statt hundertmal zu hören.

Eine Produktion von
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Autor: Benjamin Röber

Fotos: Christiane Buchmann

Übersicht

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Das schwierige Land
Medien im Umbruch

2

Unterm Rad
Der beliebte Zeitgenosse

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Wer zahlt, bestimmt
Digital zieht an

4

Ein Anfang